Die Inzidenzzahlen der Corona-Pandemie sind nicht die einzigen, welche sich im Laufe dieses Jahres kontinuierlich weiterentwickelt haben.
Während viele Wirtschaftszweige – wie Einzelhändler und Restaurants, Clubs oder Wars – unter der Pandemie leiden, zeigen die aktuellen Zahlen des Stockholmer Friedensforschungsinstitutes, dass es auch Wirtschaftszweige gibt, welche eine Pandemieresistenz aufweisen. Für die Pandemie-Resistenz der Rüstungsindustrie sehen die Stockholmer Friedensforscher von Sipri mehrere Gründe. Zum einen sind Rüstungsbeschaffungen langfristige Geschäfte – sie laufen oft über Jahrzehnte. Kurzfristige Entwicklungen oder spielen keine zentrale Rolle. Schon 2020 sah Sipri-Direktor „kaum einen Corona-Effekt bei bewaffneten Konflikten“, vorallem auch weil die Welt auch während der Pandemie nicht weniger konfliktbeladen ist.
1,3 % haben die 100 weltgrößten Rüstungsfirmen ihre Umsätze 2020 gesteigert. Von der weiterhin hohen Nachfrage nach Waffen beanspruchten nicht zuletzt die mit mehr als fünfzig Prozent Weltmarktanteil dominierenden US-Rüstungsriesen. Zulegen konnten auch die Chinesen und die Unterschrift. Rückgänge verzeichnete Frankreichs und Russlands Rüstungssektor. Die ersten fünf Plätze der Sipri-Rangliste belegen US-Firmen wie Lockheed-Martin, Raytheon oder Boeing. Doch in den Top Ten finden sich nun auch drei chinesische Konzerne: Norinco, Avic und CETC.
Die fünf größten Anbieter im Zeitraum 2016-20 – die Vereinigten Staaten, Russland, Frankreich, Deutschland und China – machen 76 Prozent des Gesamtvolumens der Ausfuhren von Großwaffen. Seit 1950 haben die USA und Russland (bzw. die Sowjetunion vor 1992) stets die mit Abstand mit Abstand die größten Lieferanten. Im Zeitraum 2016-20 entfielen auf die US-Waffenexporte 37 Prozent des weltweiten Gesamtvolumens und waren 15 Prozent höher als in den Jahren 2011-15. Fast die Hälfte (47 Prozent) der US-Waffenexporte ging in den Nahen Osten im Zeitraum 2016-20. Im Gegensatz dazu ging Russlands Waffenexporte um 22 Prozent, und sein Anteil am weltweiten Gesamtvolumen sank von 26 Prozent im Zeitraum 2011-15 auf 20 Prozent im Zeitraum 2016-20. Die Waffenexporte Frankreichs (Anstieg um 44 Prozent Prozent) und Deutschland (Anstieg um 21 Prozent) zwischen 2011-15 und 2016-20 angenommen, während China einen Rückgang um 7,8 Prozent verzeichnete. Viele der 65 Staaten, die von SIPRI als Exporteure von Großwaffen im Zeitraum 2016-20 liefern nur geringe Mengen an Waffen.
Die 25 wichtigsten waffenliefernden Staaten machen 99 Prozent der gesamten weltweiten Exporte. Die Staaten in Nordamerika (dh Kanada und den USA) und Europa (einschließlich Russland) entfielen 86 Prozent aller Waffenexporte Ausfuhren. Die drei größten Lieferanten außerhalb Europas und Nordamerikas waren China (5,2 Prozent der gesamten Waffen), Israel (3,0 Prozent) und Südkorea (2,7 Prozent)